Osteopathische Therapie
Was beinhaltet diese neue Therapieform?
In der Osteopathie wird der Mensch als Ganzes gesehen. Besonders die Wechselwirkung der verschiedenen Körpersysteme (knöchernes Skelett, Organe und Bindegewebshüllen (Faszien)) untereinander kann zu einem sehr unterschiedlichen Krankheitsbild führen, das entsprechend schwierig mit einem einzigen Behandlungsansatz zu behandeln ist. Aus der Osteopathie kommen unter anderem als Teilgebiete die Chiropraktik bzw. Manuelle Medizin.
Übersetzt bedeutet Osteopathie “Knochenleiden”.
Sie umfasst die Lehre von vier sich gegeneinander beeinflussenden Körpersystemen, deren einwandfreie Funktion untereinander unabdingbar für einen gesunden Körper ist.
Der parietale Teil der Osteopathie beschäftigt sich mit dem knöchernen Skelett, seinen Blockierungen (von Osteopathen Läsion genannt) und den damit verbundenen Fehlregulationen (= Fehlsteuerungen) in der Körperumgebung. Ein funktionstüchtiges knöchernes System wird als unabdingbar für den Gesamtorganismus gesehen, daher wird jeder Osteopath zunächst dieses untersuchen und es gegebenenfalls mittels sanften Mobilisationstechniken korrigieren.
Das Craniosacrale System umfasst die Behandlung des Schädels und des Kreuzbeins. Es stellt vor allem die Behandlung und die einwandfreie Funktion der mobilen Schädelknochen, der Dura (Umhüllung des Gehirns und Rückenmarks) und des ungehinderten Liquorflusses (=Flüssigkeitspolster um das Gehirn und Rückenmark) in den Mittelpunkt.
Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit der direkten Behandlung der Organe mit manuellen Techniken (= mit den Händen). Es wird nach Restriktionen (Einschränkungen) der Organbeweglichkeit und somit verbundenen Pathologien (krankmachenden Faktoren) gesucht um diese gleich im Anschluss sanft zu beheben. Viele dieser Organmobilisationen können emotionale Reaktionen wecken, da Fehlfunktionen eines Organs häufig auch mit emotionalen Komponenten verbunden sind.
Im deutschen Sprachgebrauch wird dies seit Jahrhunderten unbewusst zum Ausdruck gebracht („es läuft einem die Galle über“,“ es schlägt jemandem etwas auf den Magen“).
Das fasziale System wiederum befasst sich mit der Behandlung der den Körper ähnlich eines Nachthemdes umhüllenden Faszien (= Bindegewebshüllen). Diese teilweise recht stark ausgeprägten Bindegewebsstrukturen können eine weiter entfernt liegende Pathologie (krankmachender Faktor) verursachen.
Voraussetzung für die Behandlung aller vier Untersysteme der osteopathischen Therapie ist ein genaues Basiswissen des Therapeuten um Funktion und Anatomie der zu behandelnden Strukturen.
Im wesentlichen unterscheidet sich die Osteopathie von anderen Therapieformen durch den ganzheitlichen Ansatz, der den Therapeuten nach dem eventuell weiter entfernt liegenden Ursprung des Schmerzes/Problemes fragen lässt.
Man geht davon aus, dass nur bei reibungslosem Funktionieren aller Untersysteme des Körpers ein optimales Gesamtergebnis und somit Gesundheit zu erzielen ist. Der Leitspruch der Osteopathie: „Leben ist Bewegung“ bezieht sich hierbei nicht direkt auf die menschliche Fortbewegung, sondern meint eher die ungehinderte Bewegung aller Systeme des Körpers untereinander. Ist diese gegeben kommt es nicht zum Aufbau einer Pathologie (=krankmachender Faktor) und eine Erkrankung des Organismus wird verhindert.
In der Osteopathie geht es um:
- Ein Herausfinden von strukturellen Störungen oder Bewegungseinschränkungen und ihrer Auswirkungen (Fernwirkungen) mittels klinischer und osteopathischer Untersuchungsmethoden.
- eine Korrektur dieser Fehlstellungen mit Hilfe sanfter Techniken, die durch die Hände des Therapeuten erfolgt mit dem Ziel Regulationsmechanismen in Gang zu setzen. Damit kann die Selbstheilung des Körpers ermöglicht werden.
Die Möglichkeit zur Selbstheilung des Organismus spielt in der Osteopathie eine große Rolle:
Der Therapeut versucht dem Organismus einen Anstoß zu geben um seine ihm innewohnende Kraft zur Selbstheilung nutzen zu können.
Ausgehend von dem Gedanken, dass eine große auf den Organismus einwirkende Kraft eine entsprechende Abwehrspannung des Körpers hervorruft geschieht dies mit kleinen, sanften, meist kaum zu spürenden Korrekturen oder Impulsen durch die Hände des Therapeuten. Denn häufig bedarf es nur geringer Korrekturen bzw. Hilfen von außen um diese Prozesse in Gang zu setzen.
Die Osteopathie kann zwar viele Beschwerden lindern bzw. auflösen, doch auch sie hat Grenzen:
So kann bei raumfordernden Prozessen, Apoplex (=Hirnschlag), manifesten Lähmungen, akuten Psychosen sowie akuten Infektionen keine Gesundung erhofft werden. Auch beim Vorliegen von strukturellen Veränderungen des Bewegungsapparates (z.B. Arthrose) kann sie keine „Wunderheilungen“ vollbringen. Auch ein osteopathisch ausgebildeter Therapeut kann keinen Bandscheibenvorfall „zurückdrücken oder gar auflösen“. Er kann aber unter Umständen eine deutliche Linderung der Beschwerden oder ein Auskommen des Organismus mit der eigenen Schwachstelle“ erreichen.
Eine wesentliche Rolle in der Behandlung spielt auch die psychische Verfassung des Patienten. Ist ein Mensch nicht bereit erkannte Probleme und ihn krankmachende Faktoren in seiner Umwelt, die unter Umständen erst durch die Therapie zutage getreten sind anzugehen kann kein langfristiger Erfolg erwartet werden.
Inzwischen beteiligen sich viele gesetzlichen Krankenkassen an den Kosten der osteopathischen Behandlung. Um die Höhe der übernommenen Kosten zu erfahren sollten sie allerdings Ihre Kasse direkt ansprechen, denn es gibt hier von Kasse zu Kasse unterschiedliche Vergütungsmodelle. Sollten Sie privatversichert sein oder aber eine zusätzliche Heilpraktikerversicherung besitzen, so werden die Kosten je nach Ihrer Versicherungpolice entsprechend übernommen.
Sollten sie Interesse an einer osteopathischen Behandlung haben folgen Sie bitte diesem Link: www.heilpraktiker-schoenbeck.de